Kiezinitiativen
Der Runde Tisch gegen Gentrifizierung in Moabit versucht neue Kooperation
Der Runde Tisch gegen Gentrifizierung in Moabit trifft sich von Oktober bis Dezember 2025 nicht wie bisher am 2. Dienstag im Monat, 19-21 Uhr im Nachbarschaftstreff des Stadtschloss Moabit in der Rostocker Straße 32 b.
Wir sind in den vergangenen Monaten sehr wenige regelmäßig Aktive gewesen. Zwar kamen einzelne betroffenen Mieter*innen zu Beratung, aber das führte selten zu längerfristiger aktiver Teilnahme. Und Rechtsberatungen zu Wohnen und Mieten finden meist kompetenter von Rechtsanwält*innen statt. Auch im Stadtschloss Moabit jeden Mittwoch Nachmittag, 15-18 Uhr. Bitte vorher telefonisch oder per E-Mail anmelden! Das ist für alle Mieter*innen kostenlos. Für ihre Mitglieder bieten der Berliner Mieterverein und die Berliner Mietergemeinschaft bieten an vielen Orten in Berlin Beratungen an.
Deshalb haben wir bei unserem September Treffen beschlossen bis zum Ende des Jahres die Treffen der Ortsgruppe Moabit der Mieter*innengewerkschaft zu besuchen. Diese finden im JVB, Turmstraße 10 statt: immer am 2. und 4. Mittwoch, 17-19 Uhr. Die Termine sind hier rechts im Veranstaltungskalender eingetragen (8. + 22.10. / 12. + 26.11. / 10.12.2025).
Damit versuchen wir eine neue Kooperation auf den Weg zu bringen und eine zunehmend unpassend gewordene Doppelstruktur aufzulösen. Wie sinnvoll für uns eine Zusammenarbeit ist, wollen wir dann zu unserem regulären Termin am Dienstag, 13.1.2026, 19 Uhr im Nachbarschaftstreff des Stadtschloss Moabit in der Rostocker Straße 32 b auswerten und beratschlagen, ob und wie es weitergeht.
Kundgebung zum neuen Mietspiegel: Mieten deckeln statt spiegeln!
Am Kotti zahlen wir durchschnittlich ca. 11€ – 12€ den Quadratmeter warm für unsere Mieten. Unsere Betriebskosten sind viel zu hoch, doch unsere Vermieter machen seit Jahren nichts dagegen. Weder die private Deutsche Wohnen noch kommunale Howoge haben unsere Probleme je wirklich behoben.
Mit unseren hohen Mieten und den explodierenden Heizkosten sind wir nicht allein: Von Staaken in Spandau bis in die Weiße Stadt in Neukölln – immer mehr Mieterinnen und Mietern steht das Wasser bis zum Hals.
Im Mai kommt nun der neue Mietspiegel heraus und eins ist völlig klar: Damit wird ein neuer Mietenturbo gezündet, dabei ächzen bereits jetzt schon viel zu viele unter Mieterhöhungen und können sich ihre Wohnungen nicht mehr leisten.
Wie kann es sein, dass trotz vieler wohnungspolitischer Instrumente die Mieten so stark steigen? Wo bleiben endlich die mietsenkenden(!) Instrumente?
Wann wird das Heizen wieder bezahlbar?
Warum sieht der Senat dem Mietenwahnsinn so tatenlos zu?
Kommt am 30.05.2024 um 18 uhr Zu unserer kleinen Protesthütte Gecekondu am südlichen Kottbusser Tor, um gegen die hohen Mieten am Kotti und in ganz Berlin zu demonstrieren!
Die Miete ist zu Hoch. Kira Cok Yüksek! Mieten deckeln statt spiegeln!
Offener Brief von: Kotti & Co, AG Kotti Süd, Mieterinitiative Böcklerpark, Mieterbeirat Kreuzberg Howoge, Mieterrat Südblöcke, Mieterrat NKZ, AG Mietenvolksentscheid, Mieterbeirat Maulbeerallee/Heerstraße, Bündnis soziales Wohnen Spandau, Mieterprotest…
an den Senator für Stadtentwicklung, Wohnen und Bauen Christian Gaebler,
an den Finanzsenator Stefan Evers,
an die Vorstände der sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften Berlins,
Betreff: Verschlechterungen der Wohn- und Lebensbedingungen durch neue Kooperationsvereinbarung zwischen Senat und LWUs
Wir sind Menschen, die in Wohnungen der landeseigenen Wohnungsunternehmen in unserem geliebten Berlin wohnen. Einige wohnen schon lange bei kommunalen Wohnungsunternehmen. Viele andere haben in den letzten Jahren einen oder mehrere Eigentümerwechsel hinter sich und
wurden schlussendlich rekommunalisiert. Durch die Rekommunalisierungen sind bei diesen Mieter*innen Hoffnungen entstanden auf eine Zukunft mit bezahlbarem, sicheren Wohnen.
Viele von uns spüren die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten durch die Inflation und in viel zu vielen Branchen gibt es keinen entsprechenden Lohnausgleich. Insbesondere für die mit kleinerem Geldbeutel ist diese Situation schwer. Dazu kommen jetzt die hohen Betriebskostenabrechnungen Ende des Jahres. Die Energiepreisbremse wurde abgeschafft. Dies ist eindeutig keine Zeit für Mieterhöhungen durch landeseigene Wohnungsunternehmen.
Wir sagen nein zu den Mieterhöhungen! Nein zu den Verschlechterungen für Mieter*innen der landeseigenen Wohnungsunternehmen durch die Kooperationsvereinbarung, welche die Geschäftsführer der 6 LWU mit dem CDU/SPD – Senat verhandelt haben und welche ab dem 01.01.2024 in Kraft tritt.
Diese Mieterhöhungen werden auch den Mietspiegel in Berlin weiter nach oben treiben. Gleichzeitig bezahlen die aktuellen Bestandsmieter*innen mit ihren Mieten für den Neubau der kommunalen Wohnungsunternehmen. Dieser Neubau ist aber zu teuer (15€/m²). Er wird den Mietspiegel zusätzlich nach oben treiben. Anstatt die Voraussetzungen zu schaffen, um den Bestand warmmietenneutral sanieren zu können setzt die neue Kooperationsvereinbarung die Modernisierungsumlage von 6% auf 8% hoch. Stattdessen braucht es die Abschaffung der Modernisierungsumlage, um sozial gerecht und ökologisch sanieren zu können!
Am 17. September 2021 wurden die Wohnblöcke am südlichen Kottbusser Tor rekommunalisiert und viele weitere in der Stadt, insgesamt 14.500. Alleine die Howoge hat für diesen Ankauf eine Anleihe am Kapitalmarkt über 1,7 Milliarden Euro ausgegeben. Wir Mieter*innen zahlen mit den Mieterhöhungen also nicht nur teure Neubauwohnungen, die sich von uns selbst niemand leisten kann, sondern auch noch die Profite von Privatanlegern auf dem Kapitalmarkt!
- Es reicht! Solidarische Stadt bedeutet Wohnen als Teil der sozialen Daseinsvorsorge – als soziale Infrastruktur zu organisieren. Die aktuelle Rechtsform als AGs und GmbHs zwingt die LWUs zur Profitorientierung und ist nicht zeitgemäß für die aktuellen Herausforderungen einer sozialen Wohnraumversorgung. Sie sollten stattdessen als Anstalt öffentlichen Rechts organisiert werden.
- Wir fordern unsere Vermieter auf, alle Mieter*innen zeitnah über das Leistbarkeitsversprechen zu informieren. Insbesondere soll klar beschrieben sein, was die Mieter*innen tun müssen, um eine Absenkung der Nettokaltmiete zu erreichen, damit diese maximal 27% ihres Einkommens beträgt.
- Keine Mieterhöhungen zu Weihnachten! Nein zu den Verschlechterungen der KoopV!
- Noch ist Zeit … Stoppt die unsoziale KoopV!
Unterschrieben von: Kotti & Co, AG Kotti Süd, Mieterinitiative Böcklerpark, Mieterbeirat Kreuzberg Howoge, Mieterrat Südblöcke, Mieterrat NKZ, AG Mietenvolksentscheid, Mieterbeirat Maulbeerallee/Heerstraße, Bündnis soziales Wohnen Spandau, Mieterprotest Kosmosviertel, Anwohnerinitiative Ernst-Thälmann-Park, Mieterbeirat Ernst-Thälmann-Park
Unterstützt uns indem ihr die Petition unterschreibt und teilt:
Gewobag & Howoge: schlechte Vermieter am Kotti?
Aktuell häufen sich die Mängelmeldungen am Kottbusser Tor: Fahrstühle & Heizungen sind über Wochen kaputt, Wasserschäden, Asbest- & Schimmelbelastungen werden nicht behoben. Zwischen 2017 und 2020 wurden alle Sozialwohnungen am Kottbusser Tor rekommunalisiert. Die Deutsche Wohnen, der damals größte Vermieter am südlichen Kottbusser Tor, machte dabei einen Gewinn von c.a. 127.000 Euro pro Wohnung (gesamt: 127 Millionen). Jetzt wird klar: der Profit der privaten Eigentümer am Kottbusser Tor war noch viel größer! Die jahrelange Vernachlässigung der Bestände durch die Deutsche Wohnen und der dadurch entstandene Instandhaltungsrückstand der vergangenen Jahre zeigt auf immer krassere Weise das Geschäftsmodell der Deutsche Wohnen, heute Vonovia: Die Sozialmieterinnen am Kottbusser Tor zahlen seit Jahrzehnten überdurchschnittlich hohe Betriebskosten (4-6 €/qm), ohne dass die Gebäude richtig gepflegt und instandgesetzt wurden. Viele von uns Mieterinnen hatten große Hoffnungen in die Rekommunalisierung unserer Wohnungen gesetzt: Endlich werden unsere Wohnungen und Häuser richtig in Stand gesetzt und gefplegt, so haben es die landeseigenen Wohnungsunternehmen Gewobag & Howoge angekündigt. Nach zwei Jahren in öffentlicher Hand können wir Mieter*innen am Kottbusser Tor leider sagen: Die Landeseigenen schaffen es im laufenden Betrieb aktuell nicht, den Instandhaltungsrückstand der letzten Jahrzehnte zu beheben.
Ein paar Beispiele aus den letzten Wochen:
Fahrstühle kaputt: Das hat System
In der Admiralstraße 37 soll die Reperatur des Fahrstuhls erst in sechs Wochen beginnen. “Eine absolute Zumutung“ sagen Mieterinnen des neunstöckigen Hauses. Das gleiche Szenario spielte sich auch in der Gitschinerstraße 38 ab. Hier konnten Mieterinnen über Wochen ihre Wohnungen nicht verlassen. In der Kottbusserstraße 16 wurde der Fahrstuhl erst repariert als das RBB mit Kameras anrückte und in der Mariannenstraße 24 kam es am 16.April sogar zu einem Notfall. Wegen dem seit langem immer wieder nur notdürftig reparierten Fahrstuhl ist eine Nachbarin stecken geblieben und war für 2,5 Stunden in der Fahrstuhlkabine eingesperrt. Der TÜV war schon im Januar abgelaufen (!), die Probleme mit dem Fahrstuhl jahrelang bekannt, sodass viele aus dem Haus und deren Besucherinnen sich nicht trauen, ihn zu benutzen. Die Feuerwehr wurde alarmiert und kam zur Rettung mit einigen Handwerkern im Schlepptau. Um Zugang zur Fahrstuhlkabine zu bekommen mussten diese ein Loch in die Decke der Fahrstuhlkabine machen. Die Nachbarin wurde dann in Schutzkleidung von den Feuerwehrleuten durch das Loch in der Decke gerettet, wobei sie sich einige blaue Flecken zugezogen hat. Die Nachbarin war selbstverständlich komplett unter Stress und im Anschluss fertig mit den Nerven.
Diese Wohnungen machen uns krank: Wasserschäden, Asbest & Schimmel
Die Kneipe Pirata Patata in der Kohlfurterstr. 33 hat nach einem großen Wasserschaden in 2022 auch das Jahr 2023 wieder mit einem Wasserschaden zu kämpfen. In den Neubaubeständen in der Kohlfurterstraße (späte 70er und frühe 80er Jahre) bedeuten solche Mängel ggf. auch eine erhebliche Gesundheitsbelastung, da in den beschädigten Eternitrohren und anderen mangelhaften Bausubstanzen Asbest verbaut wurde. Gesundheitsbelastungen durch vielfachen Schimmelbefall fürchten auch die Mieterinnen der Mariannenstraße 24 und der Admiralstraße 37. Hier werden Wasserschäden oft erst nach mehreren Wochen behoben, wie zuletzt in der Mariannenstraße 24 wo durch einen Wasserschaden auch die Klingelanlage außer Gefecht gesetzt wurde. Gleichzeitig lief die Heizung für knappe 10 Tage nicht. Dazu gibt es in der Admiralstr. 37 weiterhin Probleme mit dem öffentlich zugänglichen Müllplatz, wodurch Mieterinnen Kosten für die Entsorgung von öffentlichem Müll am Kotti zahlen.
Die HOWOGE ist da nicht allein. In den Häusern an der Admiralstr. 1, 2 und Skalitzer Str. 6 müssen Mieterinnen mit der GEWOBAG zurechtkommen. Dort fällt seit ca. 2, 5 Monaten die Heizungsanlage regelmässig aus. Die 3 (!) für die Heizung zuständigen Firmen (GETEC, RUNTEC und ENGIE) wissen oft nicht, wer tätig werden muss. Die Mieterinnen sind verzweifelt und frustriert, da auch vielfaches Anrufen bei den Hotlines oftmals nicht dazu führt, dass die Heizung dann schnell wieder in Betrieb kommt. Genauso wie bei der HOWOGE mussten die Mieter*innen auch knappe 10 Tage ohne Heizung leben. Auch frustrierend ist, dass die Gewobag oftmals mehr als 2 Monate braucht, um Anfragen zu beantworten. Anfang Januar kam es zu einem großen Wasserschaden in der Admiralstr 2. Bis heute besteht Unklarheit, wann und wie die Reparaturarbeiten durchgeführt werden sollen. Kommunikation seitens der Gewobag: null.
Wir fordern: Transparenz, Kommunikation & politische Lösungen für Sozialmieter*innen
Das ist für Mieter*innen und Gewerbetreibende ein schwer zu ertragender Zustand. Vor allem vor dem Hintergrund, dass wir am Kottbusser Tor in Berlin noch immer mit die höchsten Betriebskosten berlinweit (4-6€qm!) zahlen. Z.B. auch für Fahrstuhlwartungen und generell Instandhaltung. Wir fordern deshalb:
1) proaktive Mietnachlässe für die Mieter*innen, wenn der Wohnwert offensichtlicherweise derart stark gemindert ist.
2) bessere & transparente Kommunikation über Mängel, Stand der Reperaturen und langfristige Perspektiven durch Gewobag und Howoge.
3) In-house-Hausmeister als Ansprechpartner mit guter Erreichbarkeit für die Mieter*innen. Das Outsourcing in zig Unterfirmen als Dienstleister treibt unsere Betriebskosten hoch und liefert einen schlechteren Service als zuvor.
Außerdem: Der Profit, den die privaten Vermieter am Kottbusser Tor mit der Vernachlässigung unserer Wohnungen gemacht haben, darf nicht weiter auf Kosten hoher Betriebskosten und Gesundheitsbelastungen der Mieterinnen am Kottbusser Tor gehen. Wir fordern deshalb:
4) politische Lösungen durch die Landesregierung (z.B. einen Sonderfonds oder ähnliches), um der Howoge & Gewobag die Möglichkeit zu bieten, den Instandhaltungsrückstand angemessen zu beheben.
5) Die Umsetzung des Volksentscheids Deutsche Wohnen & Co enteignen. Das Beispiel am Kottbusser Tor zeigt, dass die Rekommunalisierung zum Marktpreis keine nachhaltige Lösung ist!
AG Kotti-Süd
Kotti & Co
Kaputte Aufzüge, Wasserschäden und ignorante Hausverwaltungen überdauern jede Rekommunalisierung.
11 Monate ist es her, dass die Deutsche Wohnen-Bestände am Kottbusser Tor rekommunalisiert wurden. Doch die Zustände haben sich nicht gebessert, in vielerlei Hinsicht sogar verschlechtert.
So war in der Kottbusser Straße 4, ein sechsstöckiges Haus der Howoge, der Aufzug bis zum 19.07.2022 fast zwei Monate defekt. Der Aufzug war vorletztes Jahr erst von der Deutschen Wohnen ausgetauscht worden. Es ist der dritte und längste Ausfall des Aufzugs seit der Rekommunalisierung, die für alle, insbesondere aber für den auf den Rollstuhl angewiesenen Bewohner im fünften Stock, eine Riesenbelastung sind.
Im gleichen Haus war in einer Wohnung seit Oktober letzten Jahres die Dusche nicht benutzbar. Der Rohrschaden sorgte auch außerhalb der Wohnung für Wasserschäden. Wenn die Hausverwaltung reagierte, schickte sie die falschen Gewerke (etwa einen Maler) oder empfahlt mit einem Blick in die offensichtlich falschen Unterlagen, doch einfach im zweiten Badezimmer (was eine Gästetoilette ist) zu duschen.
„Nach vielen Jahren Deutsche Wohnen hatten wir gehofft, dass es mit der Howoge in unserem Haus besser wird. Doch alles bleibt beim alten: Die Schäden werden nicht repariert, das Haus verfällt, die Verwaltung ist überfordert und wir können monatelang nicht duschen“, meinen die Mieter*innen.
In der Admiralstrasse/Kohlfurter Straße gab es November 2021 und April 2022 in einer Kneipe einen massiven Wasserschaden auf Grund maroder und defekter Abwasserrohre (Eternit). Dieser Schaden wurde von Deutsche Wohnen jedoch nicht nachhaltig behoben, so dass es Anfang 2022 nach der Rekommunalisierung zu zwei erneuten Wasserschäden in der betroffenen Kneipe kam. Sowohl Howoge als Neueigentümerin als auch Deutsche Wohnen als Alteigentümerin weisen jede Verantwortung und Kostenübernahme von sich, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es zum nächsten Wasserschaden und Gefährdung des Kneipenbetriebs kommt. „Der momentane Schaden beläuft sich auf 15.000 – 20.000 Euro“, erzählt der Inhaber der Kneipe.
Auch in den bereits zuvor von der Gewobag übernommenen Häuser in der Admiralstraße ist der Zustand katastrophal. Die gesamte Klingelanlage war wochenlang defekt und Anfang Juli gab es einen gut einwöchigen Warmwasserausfall.
In den ebenfalls übernommenen Blöcken am Böcklerpark sind die Zustände nicht besser. Obwohl es offensichtlichen Instandhaltungsbedarf aufgrund eines Wasserschadens und Schimmelbefall seit Monaten in mehreren Wohnungen in Böcklerstraße 4 gibt, läuft der Prozess schleppend und unbefriedigend. Im März erstellte die Howoge einen Bescheid, dass eine Wohnung unbewohnbar ist. Seitdem wartet die Familie El-Zaarah auf einen konkreten Sanierungsplan und das sie Informationen über die Bereitstellung einer Ersatzwohnung für diesen Zeitraum bekommen.
Auch in anderen (re-)kommunalisierten Beständen rund um das Kottbusser Tor ist die Situation sehr schlecht.
Die landeseigenen Wohnungsunternehmen drohen, ihren positiven Einfluss auf den Berliner Wohnungsmarkt zu verlieren. Die Mieter:innen der rekommunalisierten Bestände (nicht nur am Kottbusser Tor) nehmen den Eigentümerinnenwechsel oft als eine Verschlechterung, auf jeden Fall nicht als eine Verbesserung der Hausverwaltung wahr. Dutzende folgenlose Anrufe bei den Callcentern von Howoge und Gewobag und offen zur Schau gestellte Gleichgültigkeit bei weiterem Verfall der Häuser sorgen dafür, dass wir Mieter:innen die Erfahrung machen, in Landeseigentum zu wohnen bedeutet vergleichsweise günstig, aber verwahrlost zu wohnen.
Kommunaler Neubau und die konsequente Ausweitung und Bestärkung von Mieter:innenrechten und Mitsprache, die der Ignoranz ihr persönliches Interesse an einem guten Wohnumfeld entgegenstellen wären die Schritte, um für moderne und gut bewirtschaftete Bestände zu sorgen.
Leider versagt der Senat hier auf allen Ebenen.
Die Politik mit den kommunalen Unternehmen droht, sich in die wohnungspolitischen Niederlagen um das Vorkaufsrecht, den Mietendeckel und den sozialen Wohnungsbau einzureihen.
Wir fordern Howoge und Gewobag dringend dazu auf, sich endlich um die Probleme mit unseren Häusern hier am Kottbusser Tor zu kümmern!